Raubjournale – Der Niedergang der wissenschaftlichen Publikationskultur?

Raubjournale – Der Niedergang der wissenschaftlichen Publikationskultur?

Grundsätzlich gemeinsam ist all diesen Publikationen ein Qualitätssicherungsverfahren, das eine mindestens doppelte Expertenbegutachtung als Peer-Review-Verfahren vor der Veröffentlichung berücksichtigt. Diesen wegen der hohen Preissteigerungen bei Verlagspaketen in den letzten Jahren begrüßenswerten Umbruch nutzen zahlreiche Verlage, häufig neu gegründete Verlage, um Alternativen zu den klassischen Publikationsorganen zu bieten. Leider entwickelt sich damit auch eine große Anzahl von Journalen, die augenscheinlich kein qualitätsgesichertes Publikationsprinzip anbieten, aber die Zahlungen der Autoren als Einnahmequelle benutzen. Diese sogenannten Raubjournale („predatory journals“) haben in den letzten Jahren zahlenmäßig dramatisch zugenommen und tarnen sich immer besser. Gewöhnlich sind sie nicht in gängigen Datenbanken (Web of Science, PubPharm, Pubmed, EMBASE etc.) gelistet, suggerieren aber durch äußerst wohlklingende Namen Seriosität und versuchen auf diese Weise zahlungskräftige Autorinnen und Autoren zu gewinnen. Wegen der Abwesenheit von Qualitätssicherungsmaßnahmen bei der Annahme von Manuskripten darf allerdings nicht automatisch eine schlechte Qualität oder „fake science“ der veröffentlichten Arbeiten unterstellt werden, aber es erhöht wesentlich die Wahrscheinlichkeit für solche Qualitätsmängel.

Funktionierende Qualitätsüberprüfungs- und -sicherungs-System wie das klassische Peer-Review-Verfahren sind zwar nicht frei von Kritikpunkten, haben sich aber zweifellos bewährt und sind essentiell für verlässliche Kommunikation, vertrauenswürdige Daten und verantwortungsvollen Fortschritt in den Wissenschaften, wie beispielsweise im Archiv der Pharmazie, dem ältesten Periodikum im Bereich der Pharmazeutischen Chemie als Fachzeitschrift der DPhG. Alternative Systeme, wie beispielswiese ArXiv.org, wo Preprints hochgeladen werden und von der Scientific Community begutachtet werden können, werden verstärkt in Betracht gezogen.

Die DPhG betont die notwendige Zuverlässigkeit und Überprüfung wissenschaftlicher Daten und die essentielle Bedeutung von Qualitätssicherungsmaßnahmen in den Wissenschaften, auch und gerade im Publikationswesen. Die DPhG schließt sich zudem inhaltlich der Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen an.


A. Link, S. Wulle, A. Helmstädter, S. Laufer und H. Stark


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