Ort: Großen Hörsaal des Instituts für Pharmazie, Bundesstraße 45, 20146 Hamburg
Neben der aktuellen Plastikdiskussion stellt der Eintrag von Medikamentenrückständen in die Umwelt über Abwässer oder durch unsachgemäße Entsorgung ein globales Problem dar. Jährlich werden allein in Deutschland bis zu 38 000 Tonnen Medikamente verbraucht, wobei anzunehmen ist, dass diese Menge in den kommenden Jahrzenten in Folge des demografischen Wandels noch deutlich zunehmen wird. Kein Wunder, dass sich häufig verschriebene Arzneistoffe in relevanter Konzentration im Oberflächenwasser wiederfinden. So konnten mehr als 150 verschiedene Medikamente und deren Abbauprodukte in der Umwelt nachgewiesen werden, insbesondere Steroide, Analgetika sowie Chemotherapeutika und Blutdruckmedikamente. Selbst moderne Aufreinigungsmethoden in unseren Klärwerken sind nicht in der Lage, alle noch pharmakologisch wirksamen Rückstände vollständig zu entfernen.
Der Vortrag geht auf Arzneistoffe mit hoher Umweltrelevanz ein und zeigt Details zu „Chemicals of Emerging Concern“ wie Diclofenac und hormonartig wirksamen endokrinen Disruptoren. Biologische Effekte sowie Abbauwege werden erörtert und Lösungsansätze aufgezeigt.
Diese Veranstaltung wird im Rahmen der zertifizierten Fortbildung MA H8051 mit 2 Punkten bewertet.
Im Anschluss finden eine Ehrung der Absolvent*innen des 2. Staatsexamens Pharmazie vom Herbst 2022 sowie ein geselliger Umtrunk im Foyer des Institutes statt.