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Drei Arzneistoffe und deutsch-deutsche Wirren -Arzneimittelentwicklung im Kalten Krieg

Hamburg
|
June 17, 2025
|
18:00
Uhr

Die Landesgruppe Hamburg lädt zur 644. Vortragsveranstaltung ein.

Ort: Großen Hörsaal des Instituts für Pharmazie, Bundesstraße 45, 20146 Hamburg

Der Vortrag wird dieses Mal nicht per Zoom übertragen.

Die pharmazeutische Industrie der DDR galt (und gilt zurecht) als innovationsschwach, auch im Vergleich mit anderen Staaten des RGWs wie z.B. Ungarn. Das Kombinat GERMED fokussierte auf die patentfreie Nachentwicklung von Arzneistoffen, die bereits im "Westen" eingeführt worden waren. Der in der DDR geltende Verfahrensschutz begünstigte diese Strategie, während weltweit der Stoffschutz vorherrschte.  

Die Entwicklung innovativer Arzneistoffe wurde trotz beträchtlicher Fähigkeiten in chemisch-synthetischer Hinsicht durch mangelnde Kapazitäten in der tierexperimentellen Prüfung behindert. Es mangelte insbesondere an Laboren für die Langzeit-Toxikologie und die Klärung potentieller Kanzerogenität. Trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen gelangen einige Innovationen wie das orale Antidiabetikum Carbutamid, Antiallergika vom Typ der Benzylphtalazone (Talastin/Azelastin) und das Antibiotikum Xanthocillin.

Der Vortrag klärt die verschlungenen Wege, auf denen diese Arzneistoffe im "Kalten Krieg" in die Bundesrepublik gelangten. Die Verschleierung der Herkunft erfolgte in allen Fällen systematisch und mit beträchtlichem Geschick. Das zur Raucher-Entwöhnung eingesetzte Alkaloid Cytisin markiert in jüngster Zeit den Schlusspunkt dieses wenig bekannten Kapitels deutsch-deutscher Pharmaziege-schichte."

Diese Veranstaltung wird im Rahmen der zertifizierten Fortbildung mit 2 Punkten bewertet.

Gäste sind herzlich willkommen!

LG Hamburg
Prof. Dr. Ulrich Meyer
Universität Greifswald

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